Obwohl die Welt das Ziel der nachhaltigen Entwicklung, Kinderarbeit bis 2025 abzuschaffen, weit verfehlt hat, zeigen neue Zahlen, die von der IAO und UNICEF einen Tag vor dem Welttag gegen Kinderarbeit veröffentlicht wurden, gibt es einige erfreuliche Fortschritte: So ist die Zahl der Kinderarbeit von 160 Millionen auf 138 Millionen gesunken. Dennoch gibt es immer noch 54 Millionen Kinder, die einer Arbeit nachgehen, die ihrer Gesundheit, Sicherheit und Entwicklung schaden könnte.
- Die Landwirtschaft ist nach wie vor der größte Einzelverbraucher von Kinderarbeit. Der prozentuale Anteil ist zwar von 70 % auf 61 % gesunken, doch ist dies zum Teil auf das Wachstum der Weltbevölkerung und ihre Verlagerung vom Land in die Städte zurückzuführen. Die absolute Zahl der Kinder, die in der Landwirtschaft arbeiten, ist gleich geblieben - 83,5 Millionen - die meisten von ihnen in kleinen Familienbetrieben, aber Millionen arbeiten in globalen Lieferketten
- In Asien und im Pazifik wurde die größte Reduzierung erzielt, wobei die Kinderarbeit von 49 Millionen auf 28 Millionen Kinder zurückging.
- In Subsahara-Afrika sind fast zwei Drittel aller Kinder von Kinderarbeit betroffen: rund 87 Millionen arbeitende Kinder, die meisten davon in der Landwirtschaft.
- Der Bericht erwähnte auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitsbedingungen und kam zu dem Schluss, dass Kinder, die in der Landwirtschaft arbeiten, beispielsweise einem erhöhten Risiko für Hitzestress, durch Insekten übertragene Krankheiten, Staub, Waldbrände und einen höheren Einsatz von Pestiziden ausgesetzt sind. All dies hat negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit, Entwicklung und ihr Wohlbefinden.
- Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts kommentierte der Generaldirektor der IAU, Gilbert Houngbo: „Die Ergebnisse unseres Berichts geben Anlass zur Hoffnung und zeigen, dass Fortschritte möglich sind. Kinder gehören in die Schule, nicht zur Arbeit. Die Eltern müssen unterstützt werden, damit sie sich die Schule für ihre Kinder leisten können und diese nicht auf Märkten verkaufen oder in Familienbetrieben arbeiten müssen, um die Familie zu unterstützen. Wir dürfen uns jedoch nicht überrumpeln lassen, denn es ist noch ein weiter Weg, bis wir unser Ziel der Abschaffung von Kinderarbeit erreicht haben.“
- Catherine Russell, die Exekutivdirektorin von UNICEF, warnte, dass Kürzungen der weltweiten Finanzierung die „hart erarbeiteten Erfolge“ zunichte machen könnten. Sie forderte ein erneutes Engagement, um sicherzustellen, dass Kinder in Klassenzimmern und auf Spielplätzen sind und nicht arbeiten müssen.
Quelle: Kinderarbeit: Globale Schätzungen 2024, Trends und der Weg in die Zukunft